Honorar erhöhen bei Bestandskunden: 5 Tipps für Virtuelle Assistenten

Honorar erhöhen

Du kennst es von Handwerkern, Tankstellen und Eisdielen: regelmäßige Preiserhöhungen. Und zwar ohne Wenn und Aber oder endlose Diskussionen und Kompromisse. Es kostet, was es kostet – Du entscheidest selbst, ob Du die Kugel Erdbeereis trotzdem möchtest oder eben nicht.

Als Virtuelle Assistentin sollte Dich das Thema Honorar erhöhen regelmäßig beschäftigen. Denn schließlich bildest Du Dich ständig weiter und sammelst mit der Zeit jede Menge Erfahrungen, von denen Deine Kunden profitieren. Dein Stundensatz zu Beginn Deiner Selbstständigkeit ist damit längst nicht mehr angemessen und bei Neukunden schaffst Du es bereits, ein passendes Honorar zu verlangen. Aber wie gehst Du bei der Erhöhung Deines Honorars bei Bestandskunden vor, für die Du bereits einige Zeit arbeitest?

Dieser Artikel gibt Dir Tipps, wie Du bei bestehenden Kunden Dein Honorar erhöhen kannst – ganz ohne schlechtes Gewissen!

Warum das Honorar erhöhen so wichtig ist

Als Virtuelle Assistentin arbeitest Du in der Regel alleine, ohne Team. Das bedeutet auch, dass Deine Kapazität begrenzt ist und Du nur für eine bestimmte Anzahl an Kunden arbeiten kannst. Irgendwann ist Deine wöchentliche Arbeitszeit ausgefüllt und damit hast Du nicht nur Deine Grenze für die Aufnahme neuer Kunden erreicht, sondern auch Deine Umsatzgrenze. Um ab diesem Zeitpunkt Deinen Umsatz zu erhöhen, hast Du zwei Möglichkeiten: entweder baust Du Dir ein Team auf oder erhöhst Dein Honorar.

Ein passendes Honorar ist aber auch eine Wertschätzung Dir selbst gegenüber. Schließlich investierst Du mittels Weiterbildungen und Zusatzqualifikationen in Dich und Dein Business, um zur Expertin auf Deinem Gebiet zu werden. Und Expertenwissen ist es wert, als solches vergütet zu werden!

Honorar erhöhen bei Bestandskunden – 5 Tipps

Eine der größten Hürden als VA ist es, die Preise von Bestandskunden zu erhöhen. Man kennt sich schon eine ganze Weile, vielleicht hast Du sogar ein freundschaftliches Verhältnis zu einigen Deiner Kunden entwickelt und kennst deren Business in- und auswendig. Du weißt aber auch, wie viel Du in den letzten Jahren in Deine Expertise investiert hast und was Deine Unterstützung für die Kunden bedeutet.

Und trotzdem: Beim Gedanken an Honorarverhandlungen wird Dir ganz anders. Es fühlt sich an, als würdest Du bitten müssen, Deine Preise auf ein angemessenes Niveau anzuheben. Findest Du Dich hier wieder?

Diese 5 Tipps können Dir helfen, Dein Honorar auf ein passendes Level zu setzen – ohne schlechtes Gewissen!

Tipp 1: Mindset

Kann ich das wirklich verlangen? Ist das nicht zu viel auf einmal? Was, wenn mein Kunde abspringt? Denke bei solchen Zweifeln immer daran: Es ist ein Geben und ein Nehmen. Genauso sollte auch die Wertschätzung in beide Richtungen funktionieren. Ist Deine Erhöhung angemessen, erkennt das auch Dein Kunde und wird sie akzeptieren. Schließlich weiß er, was er an Dir und Deiner Arbeitsleistung hat und ist bereit, einen angemessenen Preis dafür zu zahlen. Oder möchtest Du wirklich Kunden, die wegen jedem Euro mit Dir feilschen?

Ein solches Vorgehen hat noch einen weiteren Vorteil: Du sortierst so Kunden aus, die es mit gegenseitiger Wertschätzung nicht so genau nehmen und Dich aber wiederum viele Nerven kosten. Gleichzeitig erhöhst Du mit dem Stundensatz nicht nur Deinen Umsatz, sondern auch Deinen Expertenstatus. Du wirst nicht mehr als reine „VA für alles“, sondern als Expertin auf Deinem Gebiet wahrgenommen.

Tipp 2: Paketpreise

Deine Kunden bezahlen Dich in erster Linie nicht für Deine Zeit, sondern für das Ergebnis Deiner Arbeit. Dementsprechend gut funktionieren Paketpreise, denn Deine Kunden wissen genau, was sie für welches Ergebnis zahlen und können es fest in ihr Budget kalkulieren. Das kann beispielsweise ein Social-Media-Paket mit 3 wöchentlichen Posts plus Grafik oder ein Paket für die Betreuung des Newsletters zu einem festen Preis sein.

Wichtig dabei ist natürlich, dass Du in diesem Bereich ausreichend Erfahrung gesammelt hast, um gut einschätzen zu können, wie lange Du für die Tätigkeit brauchst. So kannst Du einen passenden Paketpreis bestimmen, der Dir mehr Umsatz bringt und so Dein Honorar erhöhen. Beachte, dass Du nicht nur reine Arbeitszeit einkalkulierst, sondern auch noch möglichen Support und Deine Expertise.

Tipp 3: Aufgaben abgeben

Wenn Du zusätzlich zu der Erhöhung Deines Stundensatzes oder der Einführung von Paketen Deinen Umsatz steigern willst, kannst Du auch Aufgaben zu einem geringeren Stundensatz abgeben. Vielleicht gibt es jemanden, der auf einem neuen Gebiet Erfahrung sammeln möchte und froh ist, über die Chance, von Dir lernen zu können. Oder aber Du greifst auf Agenturen o.Ä. zurück und gibst Routineaufgaben ab. Diese Variante macht auch für Deinen eigenen Content Sinn, da dieser oft zu kurz kommt.

Beachte aber immer, dass Du rechtlich auf der sicheren Seite bist und es für Deinen Kunden in Ordnung ist, wenn Du manche Aufgaben nicht persönlich übernimmst. Eventuell kannst Du Dir mit der Zeit ein virtuelles Team aufbauen, das bestimmte Dinge für Dich übernimmt.

Tipp 4: Stundensatz verhandeln

Vielleicht hast Du Kunden, die schon seit einigen Jahren dieselben Preise bekommen. In dieser Zeit hast Du Dich aber speziell weitergebildet, wertvolle Erfahrungen gesammelt und kennst jede Ecke im Business Deines Kunden. Und genau das solltest Du kommunizieren, wenn Du einen neuen Stundensatz verhandeln möchtest. Nenne die Benefits Deines Kunden und Eurer Zusammenarbeit, verzichte aber darauf, Dinge wie Deine steigenden Lebenshaltungskosten o.Ä. als Grund zu nennen.

Für die Vorbereitung hilft es, Dir einen Überblick über die Preise in Deiner Branche zu verschaffen. Das gibt etwas Sicherheit und Rückenwind. Auch ist es für eine richtige Verhandlung sinnvoll, den Stundensatz etwas höher anzusetzen, sodass Du zum Schluss auf Deinen gewünschten Preis kommst.

Bedenke immer, dass Du eine Übergangszeit schaffst, statt die Preise von heute auf morgen zu erhöhen. So kann die Erhöhung beispielsweise ab dem nächsten Quartal greifen und Dein Kunde kann sich darauf vorbereiten.

Tipp 5: Einwandbehandlung

Was ist nun, wenn Dein Kunde die Erhöhung nicht akzeptieren will? Ruderst Du nun zurück, verspielst Du Dir sämtliche Gelegenheiten für zukünftige Verhandlungen. Werde Dir klar, ob Du das möchtest. Wenn nicht, bleibe hartnäckig. Entscheidet sich Dein Kunde dann tatsächlich gegen eine weitere Zusammenarbeit, war es vielleicht nicht der richtige Kunde. Manchmal hast Du vielleicht auch Kunden, die wichtig für Deine Referenzen sind oder bei denen Dir die Arbeit einfach Spaß macht. Wäge auch das für Deine Verhandlung ab.

Es gibt immer ein paar, die rein über den Preis entscheiden und die Qualität nicht die oberste Priorität hat. Und dann gibt es solche, die Deine Leistungen nicht zu schätzen wissen, aber im Gegenzug eine 24/7 Erreichbarkeit und unbegrenzte Toleranz von Dir fordern. Auf Dauer sind das sicherlich nicht Deine Wunschkunden!

Es ist Zeit, zu verhandeln!

Den Preis für die eigenen Leistungen zu verhandeln, ist definitiv ein großer Meilenstein für Dein Business – aber mindestens genauso wichtig. Dein Business kann nur wachsen und sich weiterentwickeln, wenn auch Du das tust. Das beginnt mit Deiner Spezialisierung, passenden Weiterbildungen und einem professionellen Auftritt und geht weiter beim Ausbau Deines Expertenstatus über Stundensätze oder Pakete.

Denn nur, wenn Du selbst weißt, wie viel Deine Arbeit wert ist, sind auch andere bereit, diesen Preis zu zahlen.